Freunde & Förderer der bremer shakespeare company e.V.

Das große Finale und stehende Ovationen

Mo, 20. Juli 2015

LYSANDER: Was hast Du nur für blasse Wangen, Liebste? Warum verwelkt die Rosenknospenröte?
HERMIA: Vielleicht weil Regenwasser fehlt, doch jetzt gibts gleich nen Wolkenbruch aus meinen Augen.

(Sommernachtstraum 1,1,128)

Fünf Theaterabende im Bürgerpark und zum guten Schluss der ewige und vielgeliebte Sommernachtstraum. Mittags hätte man noch nicht gewettet, das tatsächlich gespielt wird. Und auch kurz vor Aufführungsbeginn gab es krause Stirnen und skeptische Blicke bei allen auf der Melcherswiese Anwesenden. Aber mit dem ersten Wort aus Pucks Mund hielt der Regen inne und erlaubte ein ungestörtes Spiel, das es wie immer in sich hatte. Man kennt das Stück und man liebt es, man hat die aktuelle Inszenierung schon oft gesehen und wäre in der Lage, kurzfristig für einen erkrankten Schauspieler einzuspringen. Und doch ist da immer wieder diese Magie des Augenblicks. Diese Freude am Schauen, dieser Zauber der Poesie und nicht zuletzt das mitreißende Spiel der drei Frauen und fünf Männer, die uns lachen und weinen machen - gut, geweint hat zum Ende hin hauptsächlich Hippolita, der das ungelenke Agieren der Handwerker doch sehr zu Herzen ging. Die ganz große Bewunderung an Ulrike Knospe, die ein enorm komisches Talent besitzt. Das Publikum war sehr zufrieden und spendete einen enormen und nicht endenwollenden Applaus - am Ende sogar im Stehen. Kann ein Theaterfest im Park schöner enden?

Ein herzlicher Dank geht an das Publikum, das bei jedem Wetter zur Stelle ist. Dank gebührt auch den vielen unsichtbaren Akteuren hinter, neben und sogar unter der Bühne. Besonders herzlich danke ich den neuen Freundinnen und Freunden von Starnberg bis Wilhelmshaven, die sich spontan zu einer Mitgliedschaft entschlossen haben. Und vorauseilend danke ich schon einmal all denen, die sich in den nächten Tagen noch dazu entschließen werden.

Der Freundeskreis wünscht allen Shakespearefans einen schönen Sommer. Wir sehen uns demnächst wieder am Leibnizplatz. Ich habe einen Traum gehabt - das geht über Menschenverstand zu sagen, was das für ein Traum war. Des Menschen Auge hat´s noch nicht gehört, des Menschen Ohr hat´s noch nicht gesehen, des Menschen Hand kann´s nicht schmecken, seine Zunge nicht erfassen und sein Herz nicht erzählen, was mein Traum war. Nun, gute Nacht, ihr alle dort.